Die Reise durch Südamerika 2015/16

Der Anfang

Im Januar 2015 ergab sich in einem Telefonat mit einem alten Freund, dass er mit dem Motorrad nach Patagonien will. Wir hatten vor langer Zeit bereits schon einmal das Thema. Ich ging allerdings davon aus, dass er das Projekt schon umgesetzt hatte. Dieses war aber nicht der Fall, Jörg sagte nur, wir haben noch Platz im Container frei, willst Du mit?
Ich wiederholte laut seine Aussage: “ Ihr wollt nach Patagonien, mit dem Motorrad und habt noch Platz im Container!“ Meine Frau die dieses hörte rief nur: „Fahr mit, da kommst du nie wieder hin!“
Das war der Startschuß zur Erfüllung eines Lebenstraums.  Jörg und ich hatten Ende der achtziger Jahre ursprünglich vor mit dem Motorrad von Nord nach Süd durch Afrika  zu fahren. So wie es im Leben dann kommt, der eine studiert, der andere wird Berufssoldat und schon war der Traum erstmal weit nach hinten gestellt. Nun 25 Jahre später steht auf einmal eine Tour nach Patagonien im Raum und wir wissen, wenn nicht jetzt wann dann! Ich bekundete Interesse und wollte die Rahmen-bedingungen erstmal prüfen. Die Reise sollte über zwei Monate gehen und zwar Dezember 2015 und Januar 2016. Bisher waren als Teilnehmer, mein Freund Jörg mit seiner Frau Simone, ein weiterer Teilnehmer aus Hamburg, Sabine aus Braunschweig geplant. Ich wäre der fünfte im Bunde, dieses sollte sich aber noch deutlich ändern. Kurzer Hand reichte ich am nächsten Tag Urlaub ein! Mein Chef sagte nur, da müsse ich nochmal drauf sehen, da wäre ein Fehler drin!
Ich hätte angeblich statt 14 Tagen,  41 Tage geschrieben, dass wäre wohl nicht richtig. Meine Antwort war kurz und knapp, alles richtig Chef! Er sieht mich mit riesigen Augen an, 41 Tage kann doch gar nicht sein. Ich erläuterte die Sachlage und berichtete von dem Vorhaben, so es denn stattfinden sollte. Urlaub hatte ich sogar genug, da ich noch viel Resturlaub immer wieder schieben mußte. Er genehmigte den Antrag, da es dienstlich auch gut passte! Geglaubt hat er nicht, dass wir den Plan in die Tat umsetzen. Als ich dann wenige Tage später immer öfter davon berichtete, merkte er, sowie der Rest im Bekanntenkreis, dass es mir tatsächlich ernst war.

Das erste Treffen am 28.02.2015 in Berlin 

Am 28.02.2015 haben wir uns dann in der Nähe von Berlin getroffen. Die Teilnehmer hatten sich allerdings schon einmal verändert. Der Hamburger fiel weg, dafür sind Carsten aus der Nähe von Berlin und Cornelius aus der Schweiz dazu gekommen. Ein Christian vom Bodensee hatte ebenfalls großes Interesse angemeldet, konnte den Termin in Berlin jedoch nicht wahrnehmen.
Conny war kurzerhand in den Flieger gestiegen und nach Berlin geflogen und wir anderen kamen mit dem Auto. Geplant war eigentlich ein bißchen Kennenlernen und ein Trip in die Hauptstadt. Abends als es langsam dunkel wurde stellten wir fest, dass wir im Eifer des Gefechts die Zeit aus den Augen verloren hatten. Der Trip in die Hauptstadt mußte ausfallen. Zum Abschluß stellten wir dann fest, dass die Gruppe wohl ganz gut passen könnte und man nun in die weitere Planung gehen könne.
Dafür hatte uns Jörg   auch die www.Motorradkarawane.de empfohlen, hier kann man in den Foren teilweise recht gute Info´s bekommen sowie neue Gleichgesinnte treffen, die auch durch die Welt reisen wollen oder schon gereist sind.

 

Die Zeit der Planung

Nach dem Treffen war das Reisefieber nochmals deutlich gestiegen. So viele unbekannte Sachen die da im Raum standen.

Fragen über Fragen:
wie bekommt man Motorräder nach Südamerika, Flugzeug oder Schiff?
-wohin anreisen in Südamerika, Valparaiso oder Buenos Aires oder doch
 Montevideo?

-wie  verpacken wir die Motorräder?
-was brauchen wir an Staumaterial; Matratze oder Luftpolstersäcke, usw.?
-wann müssen wir die Motorräder abschicken?
-wie kommen wir darüber?
-wann fahren wir tatsächlich los?
-was für Maschinen nehmen wir mit? 
-welche Kleidung nehmen wir mit?
-wie bzw. womit bezahle ich da drüben in Südamerika?
-brauchen wir spezielle Papiere für uns oder die Motorräder?
-welche gesundheitlichen Vorkehrungen müssen wir Treffen?
-wie sind wir oder können wir uns versichern?
-wer versichert die Motorräder und was kostet es?
-was kostet der Transport und was unser Flug?
-wieviel Geld muß ich einplanen?
-wo übernachten wir, im Hotel oder Zelt?
-was wollen wir sehen?
-kommen tatsächlich alle mit?
-paßt die Gruppe überhaupt?
-wie fahren die anderen Teilnehmer?
-wie belastbar sind die Einzelnen?
-wie bereite ich mich und die Maschine vor?

Ich kann ja nur für mich sprechen, es waren sehr unruhige Tage und Nächte! Meinen Mitreisenden ging es mit Sicherheit auch nicht anders. Der Lebensmittel-punkt fokussierte sich vorerst nur noch auf Südamerika. Alles, aber auch wirklich alles, ging nur noch um Südamerika. Meine Frau hat bestimmt manchen Tag ihre eigenen Worte mehr als bereut, (fahr bloß mit, da kommst Du nie wieder hin). Sie blieb aber tapfer und hat mich ertragen, so kann man es am besten beschreiben. Morgens beim Frühstück laß ich die Blogs von Ulli aus Plön. Er war in 2014 mit seiner Frau zusammen in Südamerika auf einer Afrika Twin gestartet und beendete dieses Jahr seine Tour allein in den Ländern in die wir noch wollen. Bilder und Beschreibungen die mir jeden Morgen aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben und mich bestätigt haben die Reise anzutreten. Dafür an dieser Stelle vielen Dank an Ulrich L. aus Plön. 
Für die schnelle Verbindung hatte Simone sofort in WhatsApp eine Gruppe gegründet. Alle waren begeistert und machten sich Gedanken über die ganzen oben schon genannten Fragen. Kurz nach unserem Treffen kam ein weitere Teilnehmer hinzu, Christian vom Bodensee. Er konnte aus zeitlichen Gründen nicht in Berlin dabei sein. So traf er sich mit Simone und Jörg zum ersten Kennenlernen im Harz. Beide waren sich einig, der könnte ebenfalls gut in die Runde passen. Jeden Tag gab es entweder per Handy, Mail oder Telefon neue Highlights. Der Container wird zu eng, nein dass paßt schon. Christian und Conny überlegten noch, ob sie ggf. auf andere Maschinen umsteigen. Für mich stand fest, ich nehme meine R 1200 GS Adventure, Bj. 2012!

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Hechlingen

Da ich meine Maschine auch noch besser kennen lernen wollte hatte ich mir vor unseren Reiseplanungen bereits  einen Kurs in Hechlingen am See im Enduropark von BMW gebucht. Viel Geld für zwei Tage + Anreise und Unterkunft, aber jeden einzelnen Cent absolut wert. Als ich auf den Platz kam und die Hänge gesehen habe überkam mich schon etwas die
Angst. Auf dem Bild sieht alles recht harmlos aus, aber die kleineren Auf-und Abfahrten waren bestimmt an die 10m hoch. Das Wetter war nicht ganz so toll, Sturm, Regen, Schneefall und Sonnenschein bei Temperaturen gerade um -2° C bis 5°C. Geile Moderatoren die uns wirklich hervorragend auf den Kurs und das Handling mit den Maschinen vorbereiteten und ausgebildet haben. Die Auf- und Abfahrten sind wir am Ende des ersten Tages schon locker rauf und runter gefahren, ohne Angst! Der Kurs war ein Erfolg auf ganzer Linie und schreit nach Wiederholung! 
Ich nutzte die Nähe zum Süden gleich noch für einen Abstecher zu Ostern auf die Insel Mallorca. Den Ballermann habe ich nicht gesehen, dafür den Rest und vor allem die Berge mit ihren tollen Kurven. Auf der Rückreise hatte ich mich mit Conny aus der Schweiz und Christian vom Bodensee im Schwarzwald verabredet. Als Jörg von dem Treffen hörte, setzte er sich einfach aufs Motorrad und stieß zu unserem Treffen mal eben so vom Harz fürs Wochenende zum Bodensee dazu. Leider war das Wetter uns am Samstag nicht so zugetan, es regnete in Strömen am Treffpunkt, so dass wir uns ins Lokal setzten. Abends saßen wir dann noch im Hotel zusammen und konnten am Sonntag noch eine schöne Ausfahrt machen, sogar noch mit Schnee auf dem Feldberg.

Feldberg Schwarzwald
Feldberg Schwarzwald

 

So vergingen dann die ersten Wochen, jeder machte sich so seine Gedanken über die bevorstehende Reise. Noch stand ja gar nicht fest wer denn alles dabei ist!

Als Quellen zur Informationsgewinnung wurde alles genutzt was es so gibt. Vom Reiseführer über YouTube, das Internet, Reiseberichte und natürlich persönliche Erlebnisse. Ja persönliche Erlebnisse, denn den oben schon genannten Ulli aus Plön lernte ich durch den MRT-Stammtisch Kiel kennen. Dieser ist aus dem MRT-Gieboldehausen, http://www.motorrad-reise-treffen.de/  entstanden. Marion die Organisatorin des MRT-Kiel Stammtisch schrieb mich in der Karawane an und so
kam der Kontakt zu Ulli zu stande. Eine nette kleine Runde trifft sich so jeden ersten Donnsertag im Monat in Kiel zum MRT-Stammtisch. Im September findet außerdem das MRT-Treffen in Gieboldehausen statt, 2015 zum 19.ten Mal. Dort treffen sich Weltenbummler, Fernreisende und alle die Interesse am Reisen auf dem Motorrad haben. 

Unsere Reisegruppe stellte sich immer wieder die Fragen, reicht der Platz im Container, was packen wir dazwischen, womit befestigen wir die Motorräder. Versichern wir die Motorräder während des Transports mit dem Container oder nicht. Das Speditionsunternehmen stand fest:
http://www.intime-ham.com/motorradspedition-hamburg.html
Aus unserer Sicht die Spezialisten für den Seetransport via Seecontainer nach Südamerika. Viele andere Reiseunternehmen transportieren ebenfalls mit dieser Spedition oder empfehlen sie. Die vielen Kontakte vor allem zu Herrn Kleinknecht waren hilfreich für unsere Überlegungen sowie die Entscheidung.
Es ist zuerst ja der Wunsch für eine solche Reise, dann kommt schnell die Realität. Südamerika ist riesig, Patagonien recht klein, wo fangen wir an, wo hören wir auf. Welche Länder machen viel Streß beim Zoll, welche weniger. Der ursprüngliche Plan von Valparaiso in Chile zu starten und dort auch wieder zu beenden wurde immer öfter in Frage gestellt. Es wurde auch Buenos Aires oder Montevideo in die Planungen mit einbezogen. So ist auch für den Außenstehenden zu erkennen, mit welchen Gedanken wir uns so beschäftigt haben. Bedeutet hätte jede dieser Optionen, da Ushuaia definitiv fester Teil sein sollte, eine Fahrt 3000 km gen Süden und selbige, wenn auch etwas anders wieder gen Norden. Aber da gab es ja noch einen Hafen und Herr Kleinknecht kann sogar unsere Motorräder samt Container dorthin verbringen. Punta Arenas, ca. 450 km vor Ushuaia, also max. nur zwei Tage entfernt, das Optimum. Denn somit hatten wir wesentlich mehr Spielraum für den Norden. Die Region Salta war mal das eigentliche Ziel im Norden, nun kam der Titicacasee in greifbare Nähe. Jörg und Carsten verschickten schon Entwürfe von ausgearbeiteten Touren, die sie mit sehr viel Mühe, in den unterschiedlichsten Formaten erstellt hatten. Somit konnte man sich die Strecken bei Google Erth oder mit TomTom oder Garmin bzw. OSM ansehen. Vielen Dank an dieser Stelle an die Beiden, ein toller roter Faden für die Reise.

 

Das zweite Treffen vom 12.06.-14.06.2015 im
Südseecamp in der Lüneburger-Heide

Seit unserem ersten Treffen in Berlin waren ja schon über drei Monate vergangen. Jörg hatte das Camp hier vorgeschlagen, da es in der Nähe von Uelzen die Möglichkeit gibt, auf öffentlichen unbefestigten Sandwegen zu fahren. Sogar eine Flußdurchquerung war hier möglich.
Das Treffen in der Heide hatten wir schon schnell nach unserem ersten Treffen terminiert. Sinn und Zweck sollte ein gemeinsames Wochenende mit Camping und eine gemeinsame Ausfahrt unter etwas erschwerten Bedingungen sein. Die Motorräder konnten wir schon mal so beladen, wie wir glaubten auch in Südamerika fahren zu wollen. Ich mußte feststellen, dass meine Federung ganz anders als gedacht eingestellt werden mußte. Denn beim stärkeren Beschleunigen kam das Vorderrad gefühlt sofort hoch. Also war der Grundgedanke schon mal richtig, vorher alles mal auszuprobieren.

Anfänglich waren wir ja in Berlin noch zu sechst, mit Christian als weiteren Interessenten sieben. Am 21.04. hatte Conny uns bereits mitgeteilt, dass sein bester Freund Stefan aus Krefeld, der ihn eigentlich auf diese Reise gebracht hatte, nun auch die Möglichkeit für -2- Monate Urlaub bekommen kann. Conny, den wir ja nun schon aus Berlin und vom kurzfristigen Treffen am Bodensee kannten schrieb nur, der paßt in die Gruppe. Somit waren wir dann schon acht Teilnehmer. Über unseren Platz im Container dachten wir natürlich auch ständig nach. Am 10.06. wenige Tage vor dem Treffen im Südseecamp schrieb Christian, dass ein Weggefährte von ihm auch großes Interesse an der Tour hätte und er ihn auch gern mit ins Camp einladen würde. Kudret war somit der NEUNTE, ja ihr habt keinen Augenfehler, der Visus paßt noch! Unsere Gruppe war nun tatsächlich auf neun Teilnehmer angewachsen.

Simone und Jörg waren schon ein Wochenende vorher in die Heide gefahren um zu checken ob alles klappt, die Wege befahrbar sind usw. ! Denn Christian, Conny und Stefan hatten ja eine mächtige Anreise. Denn aus der Schweiz oder vom Bodensee sowie aus Krefeld fährt man nicht mal soeben mit dem Motorrad fürs Wochenende in die Heide und zurück. Zu diesem Probetreffen bin ich dann auch noch kurzfristig Freitagabend in die Heide gefahren, 140 km, also gleich um die Ecke. Ich fuhr allerdings erst recht spät los und trotzdem hatte ich um 18:30 Uhr noch 32°C auf dem Thermometer und das bei Tempo 120km/h. Brütende Hitze auf dem Platz, Jörg staunte nur, wieviel Schweiß mir vom Kopf tropfte. Der Platz war ideal für unser Vorhaben, auch der Platzteil den ich dafür gebucht hatte war prima. Am Samstag mußte ich allerdings schon wieder Richtung Heimat, so dass ich nur die Wasserdurchfahrt ausprobieren konnte.
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Die letzten Meter vor und hinter dem Fluß bestanden nur aus total weichem Spülsand. Das Motorrad sackte sofort etwas ein, mit langsamer Geschwindigkeit und Füße hoch konnte man dort nicht hinein fahren. Zuvor war natürlich zu Fuß erstmal die Wassertiefe inspiziert worden, denn wir fahren in kein unbekanntes Gewässer ohne vorherige Prüfung. Das Flußbett war fester als die Zufahrt. Simone war die Erste, die beim Probetraining durchgefahren ist, Hut ab, da ist sie ganz souverän durchgefahren. Mir ging doch etwas die Düse. Mein Motorrad war beladen und deutlich schwerer. Aber wie man sieht ich bin auch heil durchgekommen.

Am 12.06. trudelten dann  langsam ab Mittag alle Teilnehmer zum Camperweekend ein. Die Wiedersehensfreude war schon groß, auch wenn es Schwierigkeiten bei der Wiedererkennung gab. Die Motorräder der Norditaliener wurden vom Anhänger abgeladen. Christian und Conny hatten sich doch noch andere Maschinen zugelegt. Am Bodensee hatten wir noch darüber gesprochen, nun standen sie vor uns. Stefan brachte seine Maschine im Luxusanhänger mit. Alle anderen Teilnehmer sind mit bzw. auf ihren Maschinen selber angefahren. Wir hatten es ja auch längst nicht so weit. Die Zelte wurden aufgebaut und es folgte ein sehr schöner Abend in gemütlicher Runde. Samstagmorgen sind wir dann ganz typisch südamerikanisch erstmal Brötchen usw. einkaufen gegangen, auf dem Campingplatz versteht sich. Das wird es so in Südamerika wohl nicht geben, war trotzdem toll. Dann wurde ausgiebig gefrühstückt und die Mopeds gesattelt. Die Tour, bzw. der Teil der Tour den wir gefahren sind, war recht fordernd. Sehr weicher Sand, Büsche recht dicht am Rand der Fahrbahn oder was man als solches erahnen konnte. Dadurch war die Geschwindigkeit teilweise so langsam, dass die Vorderräder im Sand einsanken und wegrutschten. Die Außentemperaturen lagen irgendwo zwischen 25 und 30°C, mit einer erheblichen Luftfeuchtigkeit bei bedecktem Wetter. Die Sandpartie stellte sich dann doch als sehr fordernd heraus bei diesem Wetter. Die Abstände wurden schnell zu klein, der Vordere rutscht weg und die Folgenden auch gleich mit, weil der Abstand zu gering war. Leider hatte ein Teilnehmer die Maschine recht unglücklich auf den Fuß und das Knie bekommen. Er hatte noch ein paar Wochen gut davon. Bei einer anderen Maschine stellte sich mitten in der Pampa ein Massefehler ein. So hatten wir dann auch tatsächlich bei unserem Probetraining schon die eine oder andere kleine Herausforderung. Am Sonntagmorgen stellte sich dann leider richtig durchdringender Nieselregen ein. Sabine hatte glücklicherweise ein Tarp mit, welches wir über die typisch südamerikanische Partygarnitur mit Polster und Tischdecke spannten. Somit konnten wir dann zumindest halbwegs trocken frühstücken.

Dann war es soweit, die Fragen aller Fragen mußte gestellt werden. Am Abend zuvor hatten wir uns darauf geeinigt, dass Sonntagmorgen Farbe bekannt wird und wir fest zusagen oder auch nicht. Selbst Kudret der ja erst wenige Tage zuvor von der Reise und dem Drumherum erfahren hatte, schaute sich die Gruppe nochmal an und sagte:“Ich bin dabei!“ Somit stand bei der Abreise fest, wir reisen mit neun Teilnehmern und neun Motorrädern nach Südamerika. Die Stellprobe die wir am Samstagabend machten, zeigte deutlich, dass der 20 Fußcontainer nicht passen würde. Also wieder ein Auftrag für Herrn Kleinknecht und unsere Planungen. Deutlich wurde langsam auch, dass es voran gehen mußte, Container und Flugbuchungen waren immer noch nicht festgemacht. Gut es war ja auch erst Mitte Juni und Ende November wollten wir drüben starten.
Somit ging es mit den Planungen weiter.

Südseecamp Juni 2015
Südseecamp Juni 2015

 

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Alle haben das Seepferdchen geschafft!!!!!

 

Weiter mit Planungen, fast Zielgerade

Wie eben schon angedeutet wurden alle schon etwas unruhig, was die Buchungen betrifft. Am 14.06.2015 sind wir aus dem Südseecamp wieder nach Hause aufgebrochen und wollten endlich Fakten schaffen und buchen. Dieses hin und her war teilweise auch belastend. Weil die Gedanken immer wieder in einer Endlosschleife waren.
Am 18.06.2015 hatte Jörg der für die Gruppe und die Spedition der Ansprechpartner und Vertragspartner ist alles unter Dach und Fach. Der Vertrag für den Seecontainer war also unterschrieben. Die Größe hatte sich auch nur geringfügig verdoppelt. Statt eines 20 Fuß haben wir nun einen 40 Fuß Container. Die Preise sind auch halbwegs erträglich, knapp 1850,-€ kostet der Transport pro Maschine von Hamburg nach Punta Arenas und anschließend von Valparaiso wieder nach Hamburg, exklusive der Versicherung für massive Beschädigung bzw. Totalverlust. Allerdings haben wir nun auch die Luxus-variante gewählt. Wir stellen die Maschinen beim Spediteur einfach vollgepackt auf den Hof. Wir dürfen nur kein Benzin, bzw. nur ganz ganz wenig im Tank lassen, müssen die Batterie abklemmen, die Pole ordentlich isolieren und fertig. Das gesamte Verladen und verbringen in den Container übernimmt eine Firma. Somit sind wir die Sorge los, wie wir die Maschinen sichern. Eine Firma deren täglicher Job darin besteht Ladung zu laschen, macht es bestimmt professioneller als wir Laien. Zoll usw. regelt der Spediteur, in Südamerika müssen wir dann hoffentlich nur noch wenige Formalitäten am Zoll erledigen und erhalten unsere Maschinen. Diese sind dann nach dem Anklemmen der Batterien hoffentlich ohne Probleme startklar. Achso, die Maschine aus der Schweiz und vom Boden-see sowie die aus Berlin holt der Spediteur dort für 270,-€ ab und bringt sie nach Hamburg in den Hafen, billiger kann man es selbst auch nicht machen von da unten.
Am 22.06.2015 haben wir dann nach tagelanger Recherche im Netz endlich auch Flüge unter 1000,-€ gefunden und gleich gebucht. Nun ja, nicht ganz ohne Probleme. Meine Kreditkarte ist bloß für Zahlungen bis 2000,-€ pro Tag freigeschaltet, somit konnte ich gar nicht die beabsichtigten drei Flüge die ich buchen wollte buchen. Also rief ich einen der Teilnehmer an und wir buchten zusammen seinen Flug und drückten dann gleichzeitig auf den Button buchen. Jetzt werden bestimmt wieder viele fragen warum gleichzeitig? Ganz einfach die Flüge waren durch unsere vielen Suchen wahrscheinlich schon auf deutlich mehr als 1000,-€ angestiegen, Angebot und Nachfrage! Jörg hatte am Nachmittag schon drei Flüge gebucht. Als ich abends buchen wollte, waren die Flüge bereits wieder um 50,-€/Pers. gestiegen. Damit nun nicht nochmal eine Preiserhöhung greifen konnte buchten wir also zeitgleich. Durch die Kreditkartenkosten sind wir dann zwar auf gut 1000,-€ pro Person für alle Flüge gekommen, dies ist aber aus heutiger Sicht immer noch günstig. Ich kann da Expedia als Alternative wirklich empfehlen, zwar kommen hier wie bei so vielen anderen auch, nochmals Kreditkartengebühren hinzu, aber der Preis ist trotzdem prima. Man darf dabei nicht vergessen es sind schließlich drei Flüge. Flug eins geht von Hamburg nach Santiago de Chile, Flug zwei von dort nach Punta Arenas und Flug drei geht im Januar von Santiago de Chile nach Hamburg zurück. Das alles für 1000,-€, finde ich gut.

So, die Part´s Container und Flug sind abgeschlossen. Zusammen fliegen werden wir zwar nicht alle, aber die erste Unterkunft ist auch schon für 3 Nächte gebucht. Die norddeutsche Truppe fliegt mit 6 Leuten gemeinsam von Hamburg nach Madrid und trifft dort für ein paar Stunden die Anderen, dann trennen sich die Wege wieder und man sieht sich in Santiago de Chile wieder. Selbst der Inlandflug, in Chile nach Punta Arenas, läuft dann wieder getrennt. Es ist schon ein Abenteuer, wir fliegen später los und sind früher am Ziel, laut Plan. Mal abwarten was da so drauß wird. Zurück werden wir dann sogar an unterschiedlichen Tagen fliegen, der Süden fliegt einen Tag vorher. Der Norden fliegt wieder gemeinsam nach Hause, das ist so zumindest geplant und gebucht!

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